Unternehmen müssen sich laufend dem angespannten Arbeitsmarkt anpassen. Um sowohl neue potentielle Arbeitnehmer zu gewinnen als auch dabei Kosten einzusparen, haben sich Arbeitsstiftungen als effizientes Instrument etabliert.

Die „Arbeitsplatznahe Qualifizierung“ (AQUA) ist eine Initiative des Arbeitsmarktservice und bietet Betrieben die Möglichkeit, beim AMS vorgemerkte Personen ab 18 Jahren, unternehmensspezifisch auszubilden. Durch diese maßgeschneiderte, am Arbeitsplatz orientierte Kurz-Lehre und ein betriebliches Praktikum soll Personen eine Fixanstellung ermöglicht werden und Unternehmen jenes Personal zur Verfügung gestellt werden, welches sie am dringendsten benötigen.

Während der Qualifizierungsphase entstehen dem Unternehmen im Monat in Wien Kosten in Höhe von €500,- bis €600,- und in den anderen Bundesländern zwischen €700 und €800 pro StiftungsteilnehmerIn. Diese Summe enthält die Verwaltungs- Ausbildungs- und Stipendiums-Kosten. Es entstehen dabei keine Lohn- und Lohnnebenkosten.

Sowohl das Unternehmen als auch der/die TeilnehmerIn können die Qualifizierung jederzeit abbrechen. Die Dauer der Implacementstiftungist abhängig von dem entsprechenden Bereich und kann in speziellen Fällen bis zu 24 Monaten dauern.

Im Rahmen eines Interviews mit einer Personalverantwortlichen eines Wiener Kleinbetriebs wurden oft auftretende Fragen erörtert. Folgend ein Auszug daraus:

Aus Ihrer Sicht – was macht die Zusammenarbeit mit einer Stiftung attraktiver als die herkömmliche Personalsuche?

Ein Profil der gesuchten Position wird bei dem Stiftungsträger angegeben und dieser übernimmt die Vorselektion an Einstellungsgesprächen der potentiellen Kandidaten. Es wird während der Ausbildung kein Dienstverhältnis gegründet und es entstehen dem Ausbildungsbetrieb, außer den  vorher vertraglich vereinbarten Fortbildungs- und Verwaltungskosten, keine weiteren Zahlungen.

Die monatliche Belastung ist wesentlich günstiger als bei einem Lehrlingsausbildungsvertrag oder Angestelltenverhältnis. Der Auszubildende ist kranken- und unfallversichert über das AMS.

Welche Schwierigkeiten kann eine solche Zusammenarbeit mit sich bringen?

Bei gut ausgebildetem Personal besteht natürlich die Gefahr, dass diese, nach erfolgreicher Qualifizierung, dem Betrieb nicht weiter erhalten bleibt.

Welche Tipps hätten Sie für Unternehmer, die sich schon in einer Zusammenarbeit befinden oder noch am Überlegen sind?

Die Vereinbarung einer arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) kann jederzeit von beiden Seiten mit einer 14tägigen Kündigungsfrist beendet werden. Für den Besuch der Berufsschule (bei Bürokauffrau/mann) kann der/die StiftungsteilnehmerIn einen 6wöchigen Kompakt-Kurs gegen Ende der Ausbildungszeit absolvieren und muss nicht während der gesamten Laufzeit in die Schule gehen.

Weitere Informationen finden sich hier.