Es geht auch kurz, klar und übersichtlich

Ein Schreiben an Mitarbeiter oder Kunden abzufassen, halten viele für eine einfache Sache. Schließlich haben wir ja alle in der Schule schreiben gelernt. Aber im offiziellen Schriftverkehr kann man nicht einfach schreiben, wie „einem der Schnabel gewachsen“ ist.

E-Mails, Kundenbriefe, Broschüren oder Webseiten sind zwar sehr unterschiedliche Textarten, aber ein paar Regeln sind für alle gleich. Aus der Vielzahl von Tipps habe ich jene ausgewählt, die besonders häufig nicht beachtet werden. Wenn Sie diese beherzigen, verbessern Sie die Lesbarkeit. Für Ihre Leser wird es damit einfacher, den Text so zu verstehen, wie Sie ihn meinen.

Kurze Sätze

Kurze Sätze sind leichter zu lesen. Dieser Vorteil für Leser hat für Sie einen Nachteil: Sie können nicht drauflosschreiben, sondern müssen vorher Ihre Gedanken ordnen. Als Faustregel gilt: Ein gut verständlicher Satz hat nicht mehr als 20 Wörter. (Der vorherige hat 10.)

Kurze Wörter

Auch sie erleichtern das Lesen und bleiben länger im Gedächtnis haften. Ein Wort mit mehr als sechs Buchstaben gilt bereits als langes Wort und ist schwieriger zu erfassen. Man muss nicht von „Problemfeld“ schreiben, wenn „Problem“ ausreicht. Mit dem heute beliebten „Paradigmenwechsel“ ist meist nichts anderes als „Umdenken“ gemeint.

Fremd-, Fach- und Modewörter vermeiden

Fremd- und Fachwörter sind nun einmal schwerer verständlich. Vermeiden Sie, durch solche Wörter Ihren Text aufpeppen zu wollen. Modewörter sind meist abgedroschen, werden häufig überlesen oder verärgern. Man muss nicht etwas „andenken“, meist reicht „denken“ oder „überlegen“.

Aktive Formulierungen statt Passiv

Ein Passivsatz hat keinen Akteur, er wirkt unpersönlich und kraftlos. Ein Beispiel: „Die Webseite wurde angepasst.“ Die Tätigkeitsform stellt dagegen den Handelnden in den Mittelpunkt und das, was er macht: „Wir haben die Webseite neu gestaltet.“

Erkennbare Gliederung

Ihr Text sollte eine kurze Geschichte erzählen. Das geht nur, wenn Sie einen roten Faden entwickeln: Reihen Sie die Sätze sinnvoll aneinander. Ihre Sätze haben dann eine sinnvolle Abfolge, wenn die Informationen aufeinander aufbauen und die Gedanken nicht hin und her springen. Dann kann der Leser sich leichter zurechtfinden und zwischen Wesentlichem und Zwischenbemerkungen unterscheiden.

Benutzen Sie eine Rechtschreibprüfung

Hat Ihr Text Fehler, so erweckt das den Eindruck, dass Sie das, was Sie sagen wollen, nicht wirklich wichtig nehmen. In den meisten Fällen können Sie z.B. mit der Rechtschreibprüfung von Word dieses Risiko leicht verringern. Bei wichtigen Texten, die von vielen gelesen werden sollen (Werbeaussendungen, Homepage-Texte), ist ein professionelles Korrektorat oder Lektorat zu empfehlen.

Nochmals lesen

Gute und leicht verständliche Texte schafft man in der Regel nicht im ersten Anlauf. Tipp: Lassen Sie den Text einen Tag liegen und lesen Sie ihn dann noch einmal, streichen Sie Unnötiges.


Mag. Petra Niederhametner, MAS
Textpunkt Agentur für Corporate Publishing
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